Mit der Strategie erhält der Tourismus einen klaren Handlungsrahmen für die kommenden Jahre. Sachsen soll als Reiseland weiterwachsen – in Qualität und Quantität.
Gemeinsam
handeln
Gemeinsames und abgestimmtes Handeln ist die Grundlage für die Verwirklichung der Ziele des Masterplans. Deshalb setzen wir auch weiterhin auf eine koordinierte Abstimmung und einen intensiven Austausch zwischen allen am Tourismus beteiligten Ebenen. Dazu zählen die Destinationsmanagementorganisationen (DMO), die Tourismusbranche mit ihren Partnern, die Ministerien der Sächsischen Staatsregierung sowie die Landes- und Kommunalpolitik.
Wachsen in Qualität
und Quantität
Der Freistaat Sachsen soll als Reiseland weiter wachsen. Künftig wollen wir dabei die Qualität unserer Angebote stärker in den Fokus rücken und den Erfolg des Tourismus in Sachsen nicht mehr ausschließlich an quantitativen Faktoren wie Übernachtungs- und Gästezahlen bemessen. Besonderen Wert legen wir außerdem darauf, dass die Wertschöpfung in der Region stattfindet.
Beirat verstetigen, Ziele monitoren
Für einen kontinuierlichen Austausch soll der für den Strategieprozess berufene Beirat in Form eines ständigen Tourismusbeirates des Freistaates Sachsen, der das SMWK auf dem Weg zur Erreichung der Ziele des Masterplans regelmäßig berät, fortgeführt werden.
Entscheiden auf der Grundlage neuester fachlicher Erkenntnisset
Ziel muss es sein, dass die Akteure im sächsischen Tourismus wissensbasierte Entscheidungen auf Grundlage eines möglichst detaillierten Informationsstandes treffen können. Dies wollen wir mit der Gründung eines Innovationszentrums für den sächsischen Tourismus unterstützen. Das neue Zentrum soll auch zu einer noch intensiveren Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung beitragen.
Wertschätzen, was der Tourismus leistet
Wir wollen, dass sich Gäste und Einheimische gleichermaßen in unserem Freistaat wohlfühlen. Deshalb wollen wir den Tourismus als Wirtschafts- und Standortfaktor sowie als Beitrag zur allgemeinen Lebensqualität und zum Wohlbefinden mit einer Wertschätzungskampagne deutlich sichtbar machen und die Akzeptanz für das komplexe System Tourismus weiter steigern. Zeitgleich mit der Erstellung des Masterplans haben wir uns an einer bundesweiten Untersuchung zu den Auswirkungen des Tourismus auf die Lebensqualität der Bevölkerung in unseren sächsischen Reisegebieten beteiligt. Die Ergebnisse der Studie werden in die Umsetzung der Ziele des Masterplans einfließen.
Wissen, wofür wir stehen
Sowohl die Entwicklung von passgenauen Produkten als auch das Tourismusmarketing wollen wir noch besser an den Bedürfnissen und Interessen unserer Gäste ausrichten. Hierfür werden wir mit einer Markentreiberanalyse identifizieren, was Sachsen als Reiseland attraktiv macht. Ziel ist es, die Stärken des Reiselands Sachsen aus Sicht der Kunden herauszuarbeiten und die Angebote optimal und einheitlich zu vermarkten.
Abstimmung und Kooperation in den Mittelpunkt stellen
Die Dynamik der Veränderungen wird auch vor den Strukturen im sächsischen Tourismus nicht Halt machen. Ein gut abgestimmtes Vorgehen und eine optimale Kooperation der landesweit geförderten touristischen Einrichtungen sind dafür unumgänglich. Dieser Anspruch ist Ausgangspunkt weiterer Überlegungen.
Finanzierung auf eine gesicherte Basis stellen
Eine gesicherte Finanzierung ist eine wesentliche Voraussetzung für einen funktionierenden Tourismus. Deshalb werden wir den Einsatz der bisherigen Zuwendungsmöglichkeiten des Freistaates für die Partner im Tourismus evaluieren und auf dieser Basis weiterentwickeln und bei Bedarf neu aufstellen.
Aufgabenspektrum der sächsischen Reiseregionen aktualisieren
Die Erwartungshaltung an die DMO sowie an die Aufgaben und die Verantwortung, die sie in den sächsischen Reiseregionen übernehmen, hat sich durch die veränderten Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre stark gewandelt. Wir wollen eine Diskussion über das Aufgabenportfolio und das Rollenverständnis der DMO anstoßen, auch, um damit die angemessene finanzielle Ausstattung zu überprüfen.
Kultur und Tourismus gemeinsam weiterdenken
Sachsens kulturelle Schätze in Verbindung mit der einzigartigen Natur sind eine Besonderheit. Deshalb bietet die weitere Vernetzung von Kultur und Tourismus große Chancen für den Freistaat und seine touristischen und kulturellen Angebote. Wir wollen Sachsens Status als Kulturreiseland Nr. 1 in Deutschland weiter ausbauen und dafür die Entwicklung regional vernetzter Angebote in den Bereichen Natur, Kultur, Stadt und Event unterstützen. Außerdem gilt es, die Potenziale, die die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 bietet, bestmöglich zu nutzen und das Thema Industriekultur weiterzuentwickeln. Dadurch möchten wir auch neue Zielgruppen erschließen.
Sachsen das ganze Jahr öffnen
Sachsen hat immer Saison – das soll sich künftig noch stärker in den verfügbaren Angeboten spiegeln. Wir wollen mit dem, was der Freistaat seinen Gästen bietet, unabhängiger werden vom gewohnten Saisongeschäft im Sommer oder Winter. Beim Ausbau des Ganzjahrestourismus setzen wir weiter auf den Ski- und Rodelsport und investieren gleichzeitig in den Ausbau von attraktiven Angeboten in den Bereichen Radfahren, Wandern, Mountainbiken und Wassersport. Sportliche Aktivitäten werden ganz wesentlich zum Erfolg des Ganzjahrestourismus in Sachsen beitragen. Darüber hinaus setzt Sachsen auf die Weiterentwicklung der Themen Pilgern, Camping, Genuss, Kulinarik, Gesundheit und Wellness sowie Städtetourismus.
Talente finden, Potenziale heben, Fachkräftebedarf sichern
Den Bedarf an Fach- und Arbeitskräften im sächsischen Tourismus wollen wir langfristig sichern. Hierfür wollen wir weiter für die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Tourismus werben und Maßnahmen für die Aktivierung von Zielgruppen wie Quereinsteigern, Rückkehrern, Menschen mit Behinderung und älteren Menschen entwickeln. Wir wollen Kommunen, DMO und Unternehmen dazu anregen, lokale Arbeitgebermarken aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln und Kooperationen zwischen Unternehmen zu fördern, um die Gewinnung von qualifiziertem Personal gemeinsam anzugehen.
Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal etablieren
Zur Sicherung der touristischen Grundlagen und Nutzung der Potenziale der Nachhaltigkeit für den sächsischen Tourismus wollen wir die Abstimmung und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure über alle Ebenen hinweg forcieren, Wissenstransfer ermöglichen und die DMO in ihrer Schlüsselrolle bei der praktischen Umsetzung unterstützen. Für die notwendige Breitenwirkung wird Nachhaltigkeit als zusätzliches Qualitätsmerkmal entwickelt und werden neue Standards etabliert.
Touristische Mobilität in den Regionen voranbringen
Die Erreichbarkeit der Destinationen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und die Mobilität am Reiseziel tragen wesentlich zur Reise- und Aufenthaltsqualität der Gäste sowie zur Lebensqualität der Einwohner bei. Wir möchten Mehrwerte durch die Kombination von Mobilitäts- und Tourismusangeboten schaffen, z. B. durch die Einführung weiterer Gästecards.
Digitale Technologien und Innovationen stärker nutzen
Die Potenziale der Digitalisierung werden wir noch stärker nutzen und kleine und mittelständische touristische Leistungsträger mit Beratungsangeboten bei der Einführung oder Umsetzung von praxisnahen digitalen Lösungen in ihren Unternehmen weiter unterstützen. Zudem wollen wir Unternehmen und Tourismusverbände dazu ermutigen, die Sichtbarkeit touristischer und kultureller Angebote im digitalen Raum auszubauen, insbesondere durch die stärkere Nutzung des sachsenweiten Datenbankmanagementsystems (SaTourN). Außerdem wollen wir die Visualisierung von touristischen Angeboten mit Hilfe digitaler Möglichkeiten vorantreiben.